Cabernet Sauvignon – eine Rebsorte mit Tradition
Bordeaux war Jahrhunderte lang die Heimat für kräftigen Rotwein. Kein Wunder, dass auch die blaue Rebsorte Cabernet Sauvignon dort ihren Ursprung hat. Seit 1635 soll diese Rebsorte, die einen schmackhaften Rotwein hervorbringt, in Bordeaux bereits angebaut werden. Allerdings gilt bei Experten diese erste urkundliche Erwähnung als umstritten.
Zu wirklichen Ehren kam die Rebsorte Cabernet Sauvignon gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als Weinbauern auf die Idee kamen die Rebsorten Cabernet Franc und Sauvignon Blanc zu kreuzen. Heraus kam eine Kreuzung, die heutzutage durch DNA-Analysen bestätigt werden konnte und die zu einer der köstlichsten Grundlagen für kräftigen Rotwein wurde.
Mit einer Gesamtanbaufläche, die sich weltweit auf rund 200.000 Hektar beläuft, ist Cabernet Sauvignon eine der am weitesten verbreiteten Rebsorten. Trotz der weltweiten Verbreitung liegen die Hauptanbaugebiete immer noch im französischen Bordeaux, wo mehr als 55.000 Hektar Anbaufläche vorhanden sind.
Cabernet Sauvignon Pflanzen zeigen auf dem durchlässigen Boden in Graves und Médoc die besten Eigenschaften. In Bordeaux setzen die Weinbauern meist auf Kiesboden, der kaum Wasser speichert. Allerdings kann die Rebsorte auf fast jedem Boden, der dicht und gut entwässert ist, erfolgreich angebaut werden. Daher finden sich mittlerweile auch in Deutschland, Italien, der Schweiz, Spanien, Südafrika, Kalifornien (USA), Chile und Argentinien entsprechende Anbaugebiete.
Das Weingut Heinrich Vollmer aus Ellerstadt baute 1984 erstmals die Rebsorte Cabernet Sauvignon in Deutschland an. Die Anpflanzung in der Pfalz erfolgte allerdings zunächst ohne eine offizielle Erlaubnis. Erst 1987 wurde durch eine Gesetzesänderung der Anbau von den Rotwein Reben in Deutschland legalisiert. Mittlerweile existieren in Deutschland mehr als 280 ha Weinanbauflächen, die mit der Rebsorte Cabernet Sauvignon bestockt werden.
Cabernet Sauvignon – die Reben
Die Reben dieser Sorte verfügen über einen aufrechten, kräftigen Wuchs. Konisch bis zylindrisch geformte Trauben, die dichtbeerig wachsen, sind charakteristisch für diese Reben. Die jungen, blauschwarzen Beeren sind zunächst rund, klein und von einer dicken Schale umgeben. Im Vergleich zu anderen Rebsorten bleiben die Trauben auch relativ klein. Der Reifeverlauf der Rebsorte ist langsam, so dass beim Cabernet Sauvignon eine pünktliche Lese nicht ganz so wichtig ist, wie bei anderen Rebsorten für die Herstellung von Rotwein.
An den Hängen der Weingüter in Deutschland reifen die Rotwein Trauben von Anfang bis Mitte Oktober. Damit stellt Cabernet Sauvignon eine der sehr spät reifenden Rebsorten dar. Entsprechend kann Frühjahrsfrost den austreibenden Reben relativ wenig anhaben. Allerdings reift diese Rotwein Rebsorte in kälteren Weingebieten häufig nicht völlig aus. Gegen Fäule sind die dickschaligen Trauben ebenfalls recht widerstandsfähig. Allerdings ist diese Rebe anfällig für „Echten Mehltau“, die Schwarzfleckenkrankheit und Eutypiose. Rohfäule kommt hingegen seltener vor.
Cabernet Sauvignon – der Rotwein
Rotweine aus Deutschland, die aus der dieser Rotwein Rebe gekeltert werden, zeigen sich in einem tiefdunklen Rot. Das Aroma ist durch die charakteristischen Nuancen von schwarzer Johannisbeeren, Vanille, grünem Paprika, Zeder und Lakritz geprägt. Weine aus der Rebsorte Cabernet Sauvignon haben einen intensiven fruchtigen Geschmack. Die Weine gehören durchgehend zur eher trockenen Sorte, da die Rotwein Rebe für einen hohen Gehalt an Tannin, Pigment und Geschmacksstoffen sorgt. Werden Rotweine aus Deutschland im Barrique länger gelagert, haben sie entsprechend mehr Zeit für die Reifung. Rotweine aus Deutschland sind dann weniger adstringierend und feiner im Geschmack. Häufig wird dieser Rotwein auch mit anderen Rebsorten verschnitten, um eine andere Geschmacksrichtung zu erhalten.