Regent – großartig im Geschmack und knapp über 50

Rebsorte „Regent“ – eine Neuerscheinung

Gelegentlich gelingt es experimentierfreudigen Winzern, eine neue und vielversprechende Traubensorte zu züchten. Zu den wenigen erfolgreichen Züchtungen gehört zweifelsohne die Rebsorte „Regent“, die im Jahr 1967 auf dem Geilweilerhof in der Nähe von Siebeldingen (Südfalz) vom Institut für Rebenzüchtung geschaffen wurde.

Bei der Rebsorte handelt es sich um eine Kreuzung aus Müller-Thurgau, Silvaner und Chambourcin. Die zirka 100 Jahre alte französische Rebsorte wirft eine hohe Resistenz in die Waagschale der Mischung. Die ersten Kreuzungsversuche mussten natürlich über Jahre hinweg selektioniert werden, so dass nur die besten Einzelstöcke vermehrt wurden.

1985 erfolgten dann in den Weinbauversuchsbetrieben die ersten Pflanzungen. 1993 erhielt die Rebsorte „Regent“ den Sortenschutz für Deutschland. In die Sortenliste wurde die Traube zwei Jahre später aufgenommen. Nur ein Jahr darauf erfolgte auch die Zulassung für die Produktion von Qualitätsweinen der Sorte.

Besonderheiten des Anbaus

Die Rebsorte „Regent“ lässt sich aufgrund der frühen Reife, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Winterfrost und ein überdurchschnittliches Mostgewicht auch in Randlagen des Rotweinanbaus kultivieren. Kalte, windige Lagen mag die pilzresistente Traubensorte allerdings nicht. In solchen Lagen neigt die Rebsorte zum Verrieseln. Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen können in der Regel aufgrund der Resistenz gegen Botrytis, Oidium und falschen Mehltau meist entfallen. Ebenso wie herkömmliche Rebsorten sind die Blätter der Pflanze gegenüber Reblausbefall resistent. Die Wurzeln allerdings sind anfällig, so dass die Rebsorte gepfropft wird.

Regent - Rotwein aus Deutschland

Die Bedeutung der Rebsorte

In Deutschland standen die ersten „Regent“-Rebstöcke zunächst noch in zahlreichen Versuchsweinbergen. Inzwischen findet die Neuzüchtung sich aber in fast allen Anbaugebieten in Deutschland. Die Sortenstatistik belegt, dass an Anpflanzungen der Rebsorte großes Interesse bei den Winzern besteht. Die bestockte Rebfläche stieg allein von 1997 bis 1998 von 70 auf 178 Hektar. Im Jahr 2001 waren es bereits 650 Hektar und in 2002 war die Rebsorte auf einer Anbaufläche von 950 Hektar vertreten. Im Jahr 2004 waren es bereits mehr als 2.000 Hektar und erreichte in 2006 mit rund 2.200 Hektar die Höchstgrenze. 2014 wurde die Rebsorte Regent noch auf 1.990 Hektar angebaut, womit rund 2 % der Rebfläche in Deutschland mit dieser Weinrebe bestockt wurde. Schwerpunktmäßig wird die Rebsorte in der Pfalz, in Rheinhessen und in Baden angebaut.

Regent für vollen Genuss

Weine der Rebsorte Regent sind zwar erst wenige Jahre auf dem Markt, doch lässt sich bereits ein eigenständiger Weinstil ausmachen. Zumeist ergeben sich beinahe südländisch anmutende Weine, die stoffig und durchgegoren sind und über ein schmeckbares Tanningerüst verfügen. Die Aromen, die von Kirsche und Johannisbeere dominiert werden, erinnern an andere, renommierte Rotweine aus Deutschland. Das hochwertige Lesegut der Regenttrauben wird auch im Barrique ausgebaut.

Die Regent Weine sind relativ früh trinkreif. Je nach Qualität begleiten die Weine eine herzhafte Vesperplatte mit Salami und gut gereiftem Bergkäse ebenso gut wie intensive Fleischgerichte vom Lamm oder vom Wild.

Geschmack & Ausbau

Die bei diesem Rotwein aus Deutschland erreichten Mostgewichte übertreffen sogar die eines Spätburgunders. Wie beim Pinot Noir halten sich die Erträge beim Regent in Grenzen, so dass die Weine entsprechend gehaltvoll ausfallen. Aufgrund der moderaten Säurewerte lassen sich milde, samtige Rotweine ausbauen. Nach der Maischegärung besticht Regent mit einer guten Rotfärbung.

Excellent und bemerkenswert gut - Rotwein aus Deutschland

Ein guter Tropfen Wein, besonders Rotwein, hat meist eine lange Geschichte hinter sich. Vom Weinglas bis zum Dekantieren, alles muss aufeinander abgestimmt sein. Selbst der Flaschenöffner spielt eine wichtige Rolle.

Rotwein - Gesundheitsfördernd

Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte hat Wein eine bedeutende Rolle gespielt. Beliebt war er nicht nur wegen des einzigartigen Geschmackserlebnisses, sondern auch wegen seiner medizinischen Wirkung. Gerade dem Rotwein werden auch heute noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt – natürlich nur, solange er in Maßen genossen wird. So werden durch den Alkohol Venen und Gefäße geweitet, was sich blutdrucksenkend auswirkt, und das pflanzliche Antioxidant Resveratol soll gar krebsvorbeugend wirken.

Rotwein Anbaugebiete in Deutschland

Lange Zeit galt Deutschland als Land des Weißweines und deutsche Rotweine hatten es nicht leicht, sich gegen italienische und französische Konkurrenten zu behaupten. Nach wie vor werden auch immer noch in erster Linie Weißweinreben gepflegt, auf Rotweinreben entfallen gerade einmal 20% der gesamten Weinanbaufläche. Und von den 13 Weinbaugebieten Deutschlands sind gerade einmal 6 in Verbindung mit Rotwein erwähnenswert: Ahr, Baden, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen und Württemberg. Hier geht das Anbaugebiet der Ahr führend voran, hauptsächlich wird Spätburgunder und blauer Portugieser angebaut.

Die verschiedenen Rebsorten des Rotweins

Ob ein farbintensiver, beeriger Dornfelder, der feinfruchtige, helle Trollinger, der dunkle, elegante Spätburgunder oder die fruchtige Müllerrebe – die Entscheidung ist reine Geschmackssache, und alle diese Sorten können im internationalen Vergleich mithalten. Geschmackssache ist aber nicht nur die Wahl der Rebsorte, sondern auch die Frage ob lieblich, halbtrocken oder trocken. Der Unterschied liegt hier in der Menge enthaltenen Restzuckers pro Liter, wobei liebliche Sorten mindestens 18 Gramm bis höchstens 45 Gramm, halbtrockene höchstens 18 Gramm und trockene Weine nur maximal 9 Gramm unvergorenen Zucker pro Liter enthalten dürfen. Deutsche Weine müssen sich einer Qualitätsprüfung unterziehen und nur Abfüllungen, die die strengen Kriterien erfüllen, bekommen das Etikett „Qualitätswein“ mit dem deutschen Qualitätssiegel.

Die Lagerung - ein wichtiger Faktor

Der Genießer wird allerdings nicht nur auf Rebsorte und Güteklasse achten, sondern auch auf die richtige Lagerung der Flaschen. Ausschlaggebend dafür, dass die Qualität während einer längeren Lagerungszeit nicht leidet, sind Temperatur, Lichtverhältnisse und Luftfeuchtigkeit. Die Grundregel lautet: dunkel und kühl. Eine konstante Temperatur von 10°C – 13°C ist ideal. Ist die Temperatur zu hoch, können sich Kohlensäure und Aromastoffe verflüchtigen, ist es zu kalt, setzt sich die Weinsäure in Form von Kristallen am Boden ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt idealerweise bei 65% – 70%, ist es zu feucht, kann sich Schimmel bilden, der über den Korken in die Flasche gelangt und den Inhalt ungenießbar macht. Im anderen Fall trocknet der Korken aus und wird porös. Auf jeden Fall sollten die Flaschen immer liegend gelagert werden und nicht in unmittelbarer Nähe von stark riechenden Lebensmitteln oder Chemikalien, da solche Gerüche ebenfalls über den Korken aufgenommen werden können. Aber für einen echten Weinkenner gibt es noch mehr zu beachten. Da geht es zum Beispiel um den richtigen Flaschenöffner, das Dekantieren, das passende Weinglas und die richtige Trinktemperatur, denn alle diese Faktoren nehmen Einfluss auf das Geschmackserlebnis.

Auch die Wahl des Korkenziehers ist wichtig

Inzwischen gibt es schon Flaschen mit Schraubgewinde, die einen herkömmlichen Flaschenöffner überflüssig machen. Ist die Flasche jedoch mit einem Korken verschlossen, sollte ein Flaschenöffner bzw. Korkenzieher mit möglichst großem Gewinde gewählt werden, um zu verhindern, dass Korkenstückchen in die Flasche gelangen. Danach erfolgt das Dekantieren, das heißt das langsame Umfüllen aus der Flasche in eine Karaffe. Dadurch soll bewirkt werden, dass sich Aroma und Bukett voll entfalten können.

Zum Abschluss die passenden Weingläser zum jeweiligen Wein

Einen ähnlichen Zweck wie das Dekantieren erfüllt auch das passende Weinglas. Farblos und klar, um das leuchtende Rot richtig zur Geltung zu bringen, der Rand nicht zu dick, groß und bauchig. So sieht das ideale Rotweinglas aus. Es wird höchsten halb gefüllt, so kann der Duft richtig genossen werden. Ein Kenner wird sein Weinglas auch immer am Stiel anfassen, dadurch verhindert er, dass sich das Glas erwärmt. Leichtere Rotweine sind am besten bei 15 bis 18°, kräftigere bei 17 bis 19°C zu genießen. Dazu einen kräftigen Braten oder Wild, oder eine Käseplatte und der Genuss wird perfekt.

In Deutschland hat jeder Wein etwas Einzigartiges. Bevor man sich eine Flasche Rotwein fürs abendliche Dinner besorgt, sollte man sich gut informieren.